Eine steirisch-exotische Fusionsküche bietet das Restaurant Caylend , das wir bei unserer kulinarischen Reise nach Graz im Mai (2019) besucht hatten. Das mit einer Haube von Gault-Millau ausgezeichnete Lokal gehört seit einigen Jahren zu unserer festen Anlaufstelle, wenn wir die Stadt besuchen. Neben den Sterneauszeichnungen von Guide Michelin zählen die Gault-Millau-Kochmützen zu den begehrtesten Auszeichnungen der Haute Cuisine.
Vor einigen Jahren landeten wir eher zufällig in dem Lokal. Wir hatten Hunger und kamen gerade an dem Gastgarten vorbei. Wir fragten nach einem freien Tisch und baten die kellnerin, uns die Karte vorzulesen. Überraschend fanden wir die außergewöhnlichen Kreationen und bestellten. Die Rechnung war zwar höher als gedacht, aber nicht ungewöhnlich teuer für die Gaumenfreuden, die uns dort geboten wurden. Später erfuhren wir dann, dass das Caylend zur Grazer Spitzengastronomie gehört.
Bildquelle ©: Caylend – Restaurant
Caylend – ein außergewöhnlicher Name
Die Inhaber des Caylend’s, Simone Maringer und Peter Wölfer, sind Weltenbummler und arbeiteten zuletzt im Restaurant Luca auf Grand Cayman, als sie sich entschieden, zurück nach Österreich zu kommen und ihr eigenes Restaurant zu eröffnen.
Sie entschieden sich für Graz und fanden ein geeignetes Lokal im Bezirk Lend . So entstand die Namens-Fusion aus dem britischen Überseegebiet in der Karibik und dem Grazer Bezirk.
Steirisch-exotische Fusionsküche
Nicht nur der Name ist Fusion, sondern auch die Küche, wobei diese sich nicht nur auf steirische Genüsse in Kombination mit karibischen Einflüssen beschränkt. Simone Maringer und Peter Wölfer sind in der Welt herumgekommen und das spiegelt sich in der Küche wieder. Neben karibischen Einflüssen verbinden die beiden Gastronomen asiatische, australische und südamerikanische Geschmackslinien mit Gewürzen aus allen Teilen der Welt.
Um einen kleinen Eindruck der kulinarischen Freuden zu vermitteln, hier unsere Auswahl bei unserem letzten Besuch:
Vorspeise
Andreas:
Beef Poke, dünne Scheiben vom rohen Rind verfeinert mit Apfel, Avocado , Habaneros, Sesam, Kokossauce und Lotuswurzel-Chips.
Claudia:
Erbsensuppe, mit Thai-Basilikum, verfeinert mit Burrata, Brioche-Croutons und Confit von der Tomate.
Hauptspeise
Andreas:
Känguru-Filet mit Speckmangtel, gegrilltem Gemüse, Spätzle und cremiger Pilzsauce.
Claudia:
Hausgemachte Kartoffelgnocchi, mit Trüffelöl, Spargel, Manchego-Käse und Mandeln.
Dessert
Das Dessert ist an diesem Abend eher pikant ausgefallen. Am nächsten Tag, so unsere Überlegung, würden wir Süßes im Übermaß essen, denn wir wollten die Zotter Schokoladen Manufaktur besuchen.
Burrata mit Tomaten Tartar, Olivenöl-Eis, und Olivenöl-Marmelade.
Zunächst war ich bei der Nachspeise skeptisch. Burrata mit Eis – kann das schmecken? Der Frischkäse vom Typ Filata vereint ohnehin schon viele Geschmackskomponenten. Die säckchenförmige Burrata ist mit Sahne und Streifen aus Mozzarellamasse gefüllt. Die Kombination aus Käse, Olivenöl, Tomate und Eis hat mich überzeugt – es muss nicht immer süßer Nachtisch sein.
Claudia war nicht so begeistert. Ihr hat das Dessert vom letzten Jahr besser geschmeckt:
hausgemachte Makronen, mit warme Schokoladen-Karamel Sauce, Dulce de Leche, kandierte Erdnüsse, Zimt und Schlagobers.
Eine eigene Weinkarte ist natürlich ein Muss für jedes Haubenlokal. Ich kann jedoch beim Wein nicht mitreden, als Westfale bin ich eher der Bier-Experte und das "Blonde" der Braukunst Edition Stiegl Weisse Naturtrüb Brantl Märzen war geschmacklich hervorragend.
Für alle, die noch nie Känguruh-Fleisch gegessen haben: Geschmacklich liegt es zwischen Rind und Reh, das Fleisch hat eine eher feste Konsistenz und nur 2 % Fettanteil. Wegen des geringen Fettanteils wird sehr viel Erfahrung für die Zubereitung benötigt, da sonst das Fleisch trocken und hart wird.
Im Caylend weiß man, wie es geht – das Filet war richtig lecker!
Caylend Restaurant
Stigergasse 1
8020 Graz