Chocolatemuseum Wien – Schoko-Impressionen

Kakaofrucht ganz und halbiert (mit bzw. ohne Kakaobohnen)

Im Herbst 2018 besuchten wir das Chocolatemuseum im Wiener Prater, das sich neben dem Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds befindet – nicht zu verwechseln mit dem Schoko-Museum der Confiserie Heindl im 23. Bezirk. Letzteres ist in Wien bekannter, da es schon seit 2001 besteht, während das neue Chocolate Museum erst 2017 eröffnet wurde. Wir sind nur zufällig bei einem Besuch von Madame Tussauds darauf aufmerksam geworden.

Kakaofrucht ganz und halbiert (mit bzw. ohne Kakaobohnen)Bildquelle: © Wikipedia

Kakaobohnen

Auf 2000 Quadratmetern wird viel Wissenswertes über Geschichte, Anbau und Verarbeitung vermittelt.
Kakaobohnen wurden früher auch als Zahlungsmittel verwendet, zum Beispiel bei den Azteken gab es für eine Kakaobohne eine Tomate, für 3 einen Fisch und für 100 einen Truthahn.
Schokolade als Getränk wurde schon seit Jahrtausenden getrunken, aber in anderer Form als heute. Es bestand aus gemahlenen Kakaobohnen, Wasser und Maismehl, gewürzt mit Vanille, Chili, Gewürzen und Blüten, gesüßt mit Honig oder Pflanzensaft. Bei den Azteken war es ein Statussymbol, das höheren Schichten vorbehalten war. Weiters wurde es auch bei religiösen Zeremonien getrunken.
Auch im 18. Jahrhundert war es noch ein Luxusgut, das dem Adel und Königshäusern vorbehalten war. Erst im 19. Jahrhundert wurde es zu Tafeln verarbeitet.
Der Niederländer Coenraad Johannes van Houten entwickelte ein Verfahren, das Schokolade in heutiger Form erst ermöglichte.
Der Kakaobaum benötigt warmes, feuchtes Klima und gedeiht ideal in der Nähe des Äquators. 73% der Produktion kommt aus Afrika.Die Bäume werden im Schatten höherer Bäume, z.B. Bananen, gepflanzt und tragen ungefähr 25 Jahre lang Früchte.
Kakaobohnen können im Museum probiert werden, auch ein paar kleine Stücke unterschiedlicher Schokoladesorten- ich muss aber leider sagen, dass ich mir mehr an Verkostungsmöglichkeiten erwartet habe.
An der Kassa erhält man ein Armband, mit dem an verschiedenen Stationen der Ausstellung interaktive Spiele ausgelöst werden können. Für uns als Blinde waren die Spiele nicht zugänglich, auch unsere sehende Begleitung kam nicht so gut damit zurecht.
Nach Schautafeln und Vitrinen mit diversen Ausstellungsstücken gelangt man in den „Dschungel“ mit Kakaobäumen aus Plastik und Dschungeltieren aus Stoff.
Im letzten Raum befinden sich lebensgroße Skulpturen aus Schokolade, die man natürlich leider nicht berühren darf, und den Abschluss bildet der Shop mit großem Schokoladen-Angebot.
Es werden auch Workshops zu den Themen Schokoladen- und Pralinenherstellung sowie für Schulklassen durchgeführt.
Mein Fazit: der Besuch war nicht uninteressant, ich hatte mir aber mehr Gaumenfreude und Schoko-Genuss erhofft.

Adresse

Chocolatemuseum
Riesenradplatz 6, Prater
1020 Wien
+43 660 1138 336

Ein Gedanke zu „Chocolatemuseum Wien – Schoko-Impressionen

  1. Sehr geehrter Herr Goerdes,

    wir laden Sie herzlichst in das SchokoMuseum der Confiserie Heindl ein, wo wir neben Führungen, zahlreichen Pralinen-Workshops für Groß und Klein, auch etwa 10 x unterschiedliche Kostproben aus dem Sortiment der Confiserie Heindl und Pischinger anbieten. Beim Naschen kommen Sie im SchokoMuseum sicher nicht zu kurz.

    Mit süßen Grüßen

    Judit Rabenstein
    Leitung SchokoMuseum

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