Griechischer Krautsalat

Knackig, würzig, mediterran – Salat mit südländischen Esprit!

Griechischer Krautsalat in traditioneller Schüssel

In diesem Rezept geht es um den Griechischen Krautsalat, dennoch kurz notiert:
In Österreich und Deutschland wird für Krautsalat Rot- oder Weißkohl verwendet, mit Essig und Öl mariniert und in der Regel wird Speck oder Schinken hinzugefügt. Je nach Region wird er warm oder kalt serviert.

Die westfälische Kochbuch-Autorin Henriette Davidis, die ich bereits im Rezept Pfefferpotthast erwähnt habe, schrieb um 1850:

Dass Weiß- oder Rotkohl mit Essig, Öl, Sauerrahm und Zwiebeln angemacht wird.

Geschmacklich erinnert mich die österreichisch-deutsche Variante des Krautsalats eher an Sauerkraut. Obwohl die Zutaten sich sehr ähneln, bin ich der Meinung, dass die griechische Variation wesentlich "erfrischender" schmeckt.

Gyros mit Pommes und Krautsalat – das ist untrennbar in weiten Teilen Deutschlands miteinander verbunden. Als ich in Wien das erste Mal Gyros bestellte, kam die Frage: "Mit Reis?" Ich nahm wie gewohnt mit Pommes. Krautsalat kam nicht automatisch dazu. Also bestellte ich eine Portion. An diesem Tag erfuhr ich, dass Krautsalat eher selten auf Speisekarten der Wiener Griechen steht.

Die Fertigprodukte, die im Supermarkt sowohl in Deutschland als auch in Österreich angeboten werden, haben weder den Namen Kraut und noch weniger den Namen Salat verdient. Geschmacklich sind einige Produkte recht passabel, aber wenn ich einen Blick auf die Zutatenliste werfe, vergeht mir der Appetit. Verzichten möchte ich aber nicht, deshalb mache ich ihn selber.

Zutaten

Mit der Weißkohl-Menge kann man sehr flexibel umgehen. Wenn es keinen so kleinen Kohl gibt, funktioniert das Rezept auch mitein bis zwei Hundert Gramm mehr. Als Maßeinheit wird in diesem Rezept ein 2 cl Schnapsglas verwendet.
Für 1 kg Krautsalat:

  • 1 kleinen Weißkohl
  • 1 große rote Zwiebel
  • 3 Schnapsgläser Olivenöl
  • 4½ Schnapsgläser milden Weinessig
  • 3 Schnapsgläser Rohrohrzucker
  • 1 Teelöffel Salz
  • Pfeffer, aus der Mühle
  • ½ Teelöffel Kümmel am besten frisch aus der Gewürzreibe

Zubereitung


Olivenöl ist aus meiner Sicht Pflicht für einen Krautsalat. Beim Essig kann man durchaus variieren , solange es ein Essig ist, der in Richtung hochwertig geht. Ob du Kristallzucker, braunen Zucker, Vollrohrzucker oder wie ich Rohrohrzucker verwendest, ist egal, Rohrohrzucker finde ich geschmacklich am interessantesten.

Den Weißkohl halbieren und mit einem keilförmigen Schnitt den Strunk entfernen. Die beiden Hälften nochmals halbieren. Die äußeren Blätter entfernen und den Kohl in dünne Streifen schneiden oder hobeln. Am schnellsten kann der Kohl mit der Brotmaschine / dem Allesschneider in feine Streifen geschnitten werden. Ich persönlich wasche den Weißkohl nicht. Die Blätter wachsen extrem eng gegeneinander, dort kann sich kein Schmutz ablagern. Die geschälte Zwiebel ebenfalls vierteln, in dünne Streifen schneiden und mit den Weißkohlstreifen in eine Schüssel geben.

Zucker, Essig und Öl in einen Topf geben und unter ständigem Rühren stark erhitzen, nicht kochen! Wenn sich der Zucker vollständig aufgelöst hat, das Gemisch heiß über die Weißkohlstreifen gießen und alles gut durchmischen. Mit Pfeffer und Kümmel nach Geschmack würzen. Alles abkühlen lassen, zwischendurch immer wieder mal alles durchmischen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen.

Tipp: Mit Pfeffer und Kümmel zunächst vorsichtig würzen und später, wenn der Salat einigermaßen durchgezogen ist, probieren und nachwürzen. Am besten schmeckt der Salat, wenn er ein paar Stunden durchziehen kann.

Wenn du Weißkohl übrig hast, dann kannst du ihn zu Krautfleckerln verarbeiten.

Quellennachweis und Bildinformationen

📷 Grafische Elemente in diesem Beitrag: Idee Andreas Goerdes Umsetzung Señorita Inteligencia Artificial


🖋️ Niedergeschrieben von Andreas Goerdes – der Grob- und Feinschmecker

Über den Autor: Für gutes Essen war Andreas schon immer zu haben, konnte jedoch weder sehend und schon gar nicht nach seiner Erblindung kochen. Vor ein paar Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Kochen und meisterte die Kunst des Blindkochens durch unermüdliches Experimentieren. Anfangs war er zufrieden, wenn das Wasser nicht anbrannte 😉. Heute jedoch verblüfft er alle mit seinen Kochkünsten, und niemand ergreift mehr schreiend die Flucht, wenn Andreas am Herd steht. Kochen kann er inzwischen verdammt gut, – aber die Beitragsbilder, naja ...