Linsen – Warenkunde & Kochkunde

Samen unterschiedlicher Linsen-Züchtungen

Die Linsen (Lens) gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler. Sie werden weltweit angebaut, die größten Produzenten sind Kanada, Indien und die Türkei.
In Hessen gibt es eine Gemeinde namens Linsengericht. Woher der Name stammt, ist ungeklärt. Ein Erklärungsversuch besagt, dass früher hier häufig Linsen angebaut wurden.

Geschälte rote und gelbe Linsen, grüne TellerlinsenBildquelle Wikipedia: Samen verschiedener Linsenzüchtungen

Weltweit gibt es etwa 70 Sorten, die bekanntesten sind:

  • 🍅 Tellerlinsen (die größten Linsen, ca. 6-7 Millimeter)
  • 🍅 Belugalinsen (klein und schwarz, ähneln im Aussehen etwas dem Kaviar)
  • 🍅 Berglinsen
  • 🍅 Rote und Gelbe Linsen (geschält, zerfallen beim Kochen, müssen nicht eingeweicht werden)

Die Kocheigenschaften sind unterschiedlich: die größeren Linsen (zum Beispiel Tellerlinsen) sowie die geschälten /zum Beispiel die Roten Linsen) zerfallen leichter und eignen sich deshalb für Suppe und Eintopf. Die kleineren, zum Beispiel die Belugalinsen, eignen sich besser für Salat.
Für das indische Dal werden oft rote Linsen verwendet, da sie das Aroma der Gewürze gut aufnehmen. Typische deutsche Linsengerichte sind Westfälischer Linseneintopf mit Mettwurst und Schwäbische Linsen mit Spätzle, in Österreich ißt man Linsen gerne mit Speck und Knödel.
Ungewöhnliche Rezepte, zum Beispiel für Süßspeisen, gibt es auch – habe ich aber noch nicht probiert:
Linsenvergnügen.de

Zubereitung

Große Tellerlinsen sollten über mehrere Stunden eingeweicht werden, bei kleineren Sorten ist dies nicht unbedingt nötig. Bei geschälten roten Linsen ist das Einweichen nicht empfehlenswert.
Ob die Linsen im Einweichwasser oder in frischem Wasser gekocht werden sollen, ist strittig.
Wenn dem Kochwasser Salz zugegeben wird, verlängert sich die Kochzeit und die Linsen werden weniger weich.
Das Verhältnis Linsen zu Wasser sollte etwa 1 zu 3 betragen. Die Linsen können sehr leicht aufschäumen, daher sollte man einen großen Topf benutzen und ihn nur zu etwa zwei Drittel füllen.

Dieser Beitrag gehört zur Serie Warenkunde & Kochkunde – Das Küchenlexikon
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