München Juli 2019 – Reisebericht

Im Juli 2019 stiegen wir im Münchner Hotel Ambiente in der schillerstraße ab. das Hotel ist fußläufig in etwa 5 Minuten vom Hauptbahnhof aus erreichbar. Die Schillerstraße ist eine Mischung aus Rotlicht- und Touristenviertel mit vielen Hotels. Die Zimmerpreise sind für Münchner Verhältnisse passabel, die Zimmer gepflegt und das Frühstück ist Continentaler Standard. Wenn wir uns in München aufhalten, beziehen wir jedesmal ein Zimmer im Hotel Ambiente, da die Zentralelage besser nicht sein könnte. Der Bahnhof mit seinen U- und S-Bahnen ist die zentrale Drehscheibe, um in München von A nach B zu kommen. Zu Fuß läßt sich die Innenstadt ebenfalls bequem erreichen.

Mozart

Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgeladen hatten, trieb uns der Hunger in die Pettenkoferstraße 2 in das Café Mozart,ganz in der Nähe der U-Bahn-Station Sendlinger Tor. Von unserem Hotel aus waren wir allerdings schneller zu Fuß als mit der U-Bahn.
Es ist bereits Tradition, dass wir mindestens einmal das Café Mozart besuchen, wenn wir in München sind. Ob wir dort Frühstücken, Kuchen Essen oder andere Kleinigkeiten verspeisen – es schmeckt alles ausgesprochen gut, so auch der Feldsalat in Balsamikodressing mit Rinderhüftstreifen, Tomaten-Bruschetta und gehobelten parmesan, den ich bei unserem letzten Besuch gegessen habe.
Webseite: Café Mozart

Schuhbeck Gewürzladen in München am PlatzlBildquelle © BlindeTomate

Am Platzl

Am nächsten Tag stand ein kleiner Ausflug in das Alfons Schuhbeck "Imperium" in der Innenstadt auf dem Programm, wo der Meister gleich mehrere gastronomische Betriebe und Geschäfte betreibt. Claudia hat das in einem eigenen Beitrag ausführlich festgehalten – Schuhbeck am Platzl in München.

Eistheke mit verschiedenen EissortenBildquelle © BlindeTomate

Eis in München

Wir hatten sehr gutes Wetter und besuchten in dieser Woche gleich drei Eisdielen. Die Schuhbeck-Eisdiele bot die wohl ungewöhnlichsten Eissorten. Claudia hatte ein Granatapfel-Feigen-Eis, Hans erfrischte sich an einem Amarena-Eis mit Ingwer und ich kostete ein Litschi-Pistazie-Eis mit rosa Pfefferbeeren. Wir waren uns einig: sehr gut, aber nur für den "hin und wieder Genuss".
Es gibt jedoch zwei Eisdielen, die wir jeden Tag besuchen würden, wenn die Kalorien sich nicht immer gleich auf der Hüfte breitmachen würden.
Das Sarcletti in der Nymphenburger Straße 155 wurde uns bei einer Stadtrundfahrt als einer der besten Eissalons der Stadt empfolen. Selbstverständlich haben wir das nachgeprüft und können es mit gutem Gewissen bestätigen.
Webseite: Sarcletti
Eher zufällig haben wir auf dem Weg zum Café Mozart eine winzige Eisdiele, das Crema Gelato in der Landwehrstraße 14, entdeckt. Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir auch noch richtig Glück. Der einzige Tisch im Freien war unbesetzt. Im Inneren des Crema Gelato gibt es vier weitere Sitzplätze. In diesem kleinen "Eispalast" herrscht ein reges Kommen und Gehen, denn das kleine Eisgeschäft zählt zu den Besten von München und wurde selbst in der Süddeutschen Zeitung thematisiert. Eine Webseite gibt es leider nicht, aber dafür ungewöhnliche Creationen wie beispielsweise Ricotta mit Birne oder Sesam mit Honig.
Süddeutsche Zeitung über das Crema Gelato
Gastraum und Kuchentheke im Café FräuleinBildquelle © BlindeTomate

Cafés um den Viktualienmarkt

Als erstes besuchten wir das Café Ertl in der Heiliggeiststraße 1. Das Café wurde im Podcast Feinschmeckertouren empfohlen. Es hat sich gelohnt, dieser Empfehlung zu folgen. Als Wahl-Wiener vermisse ich in Österreich die luftig leckeren Sahnetorten, vorallem die mit Nuss. Die Nuss-Sahne-Torte im Café Ertl war richtig gut, da habe ich mich wie in meiner Heimatstadt Lünen gefühlt, denn die Nuss-Sahne-Torte im Café Kleinschnidt ist eigentlich unschlagbar, aber dieses Stück Konditorware stand in nichts nach.
Das Café Fräulein in der Frauenstraße 11 ist ein kleines gemütliches Caféhaus. Die Zimtschnecke ist die Spezialität des Hauses und es gibt sie invielen Varianten und seit neustem auch vegan.
Webseite: Café Fräulein
Das dritte Café in der Umgebung des Viktualienmarktes, das wir besuchten, war das Café Frischhut in der Praelat-Zistl-Straße 8. Den Münchnern ist das Traditionshaus, das als Familienbetrieb in der zweiten Generation geführt wird, besser bekannt als "Schmalznudel". Die Schmalznudel ist auch das Schmankerl des Hauses. In München sagt man jedoch "Auszogene" zu dem Hefegebäck, das vor den Gästen in heißem Fett ausgebacken wird. Die Frischhut Schmalznudeln sollen zu den besten von München gehören – ich zweifle nicht daran. Eine Webseite zum Café habe ich leider nicht gefunden.

Englischer Garten

Leider kann man nicht den ganzen Tag Essen und Trinken und so spazierten wir durch den Englischen Garten. Etwas Bewegung soll ja bekanntlich gut tun. Der Englische Garten ist jedoch ziemlich groß und viel Bewegung führt zwangsläufig zu Durst und Hunger. Es gibt viele Oasen der Gastronomie in diesem schönen Park, das Milchhäusl zählt mit Sicherheit zu den Besten. Finden kann man den außergewöhnlichen Imbiss gleich Hinter dem Eingang zum Englischen Garten bei der Königinstraße, in der Nähe der U3 und U6 Station Universität. Der Imbiss mit weitläufigem Biergarten war gleich in zweifacher Hinsicht eine Überraschung. Für einen Imbiss war das essen auf hohem Niveau und alle Speisen und Getränke werden ausnahmslos in Bio-Qualität angeboten.
Webseite: Milchhäusl

Viktualienmarkt in MünchenBildquelle: © Wikipedia

Der Viktualienmarkt

Übersetzt bedeutet Viktualienmarkt nichts weiter als Lebensmittelmarkt. Das Wort Viktualien ist aus dem spätlateinischem victualia entlehnt, das wiederum vom lateinischen Viktus für Lebensmittel stammt. Der Markt in der Münchner Altstadt, der sich über 2 Hektar erstreckt, ist abgesehen von Sonn- und Feiertagen seit 1807 täglich geöffnet.
Das Zentrum des Marktes bildet ein Biergarten mit etwa 1000 Plätzen, um den sich der Markt in sieben verschiedene Abteilungen aufteilt.
Wir fanden es Angesichts der Größe des Marktes eine gute Idee, an einer Führung über den Markt teilzunehmen. Wir erfuhren bei der Tour viel Geschichtliches in kurzen, aber sehr informativen Dosen. Bei einigen Ständen machten wir Halt und die Standbesitzer präsentierten ihre Produkte, die von den TeilnehmerInnen ausgiebig verkostet wurden.
Am Ende der Führung konnten wir noch an einem Vortrag über Kakao teilnehmen, den wir sehr spannend und informativ fanden. Da mich das Thema Kakao und Schokolade fasziniert, habe ich über diesn Vortrag der Firma CHOCOLATE & MORE am Viktualienmarkt einen eigenen Beitrag geschrieben.

Vegelangelo

Am letzten Abend besuchten wir das vegetarische Restaurant Vegelangelo, Thomas-Wimmer-Ring 16, ganz in der Nähe der U-Bahn-Station Isartor. Der eine oder die andere wird jetzt denken "Vegetarisch muss ich nicht haben." Keine Panik, vegan wird als alternative ebenfalls angeboten. Ein Stück Fleisch zu braten und so zu würzen, dass es gut schmeckt, ist nicht allzu schwierig. Ein vegetarisches Gericht zu kochen, das gut schmeckt, ist wesentlich schwieriger. Ein vegetarisches Gericht zu kochen, das fantastisch schmeckt, ist eine hohe Kunst, die Iris Marianne Stegmayr beherrscht.
Das Restaurant ist mit etwa 20 plätzen sehr klein, ausgesprochen gemütlich und angenehm ruig. Iris Marianne Stegmayr ist die Restaurantbesitzerin, Köchin und an diesem Abend auch Kellnerin. Mein erster Gedanke war, naja, das kann ja was werden. Schließlich habe ich schon in diversen Dunkelrestaurants als Kellner gearbeitet und weiß, wie viel Zeit eine gute Bedienung der Gäste erfordert. Sich um die Gäste kümmern, von der Begrüßung bis zur Verabschiedung, servieren und kochen, trotzdem eine Ruhe ausstrahlen und dem Gast das Gefühl geben, nur für ihn dazusein, hätte ich nicht für möglich gehalten. Iris Marianne Stegmayr hat das jedoch mühelos geschafft – ich ziehe meinen Hut.
Die Speisekarte des Restaurants ist überschaubar, aber sie klang vielversprechend. Es standen zwei Menüs zur Auswahl, die oft wechseln und saisonal sind. Wir entschieden uns für eine Auberginecremsuppe mit Tahini und Croutons. Als Hauptspeise hatten wir Linsenpüree mit Zuckerschoten, Tandoori-Karotten und Karottenkraut-Pesto. Den Abschluß bildete eine Zitronencreme mit Limoncello und frischen früchten.
Das Menü war einfach großartig und hat mich für meine eigenen Ambitionen, gut zu kochen, inspiriert. Ich kann dieses Lokal von ganzem "Magen" empfehelen.
Webseite: Vegelangelo

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