Piment d’Espelette, Espelette Pfeffer – Warenkunde & Kochkunde

Paprikagirlanden als Dekoration an einem Haus

Espelette ist bekannt für seinen Anbau von Gewürzpaprika, dem Piment d’Espelette oder auch Espelette-Pfeffer genannt. Das kleine rund 2.000 Einwohner zählende Dorf liegt im französischn Teil des Baskenlandes. Gewonnen wird das Gewürz aus den Chilischoten der Sorte Gorria, dem baskischen Wort für rot.
das Gewürz darf nur unter dem Namen Piment d’Espelette angeboten werden, wenn es in Espelette angebaut und produziert wurde, da es Appellation d’origine controllée (AOC) zertifizhiert ist. Das Zertifikat stellt die kontrollierte Herkunftsbezeichnung sicher.

Paprikagirlanden als Dekoration an einem HausBildquelle: © Wikipedia

Geschmack und Verwendung

Der Piment d’Espelette wird in der Baskischen Küche anstatt Pfeffer benutzt. Er gibt den Speisen einen warmen, aromatischen Geschmack ohne zu scharf zu sein. Das Gewürz hat nicht die alles übertönende Schärfe von Chili und wird in Schokolade und Karamell verarbeitet.
Das Gewürz passt hervorragend zu Tomatengerichten, Schmorgerichten und gegrilltem Fisch sowie Huhn.
Hierzulande bekommt man das Produkt in gut sortiertem Gewürzhandel. In den meisten Supermärkten sucht man jedoch vergeblich dannach.

Ernte und Verarbeitung

Die Ernte beginnt im Spätsommer und dauert bis Ende November, wenn die ersten Nachtfröste einsetzen. Die zur Familie der Paprika zählenden Chilis werden sofort nach der Ernte auf Schnüre gefädelt und unter den Decken der Cafés und Restaurants zum trocknen Aufgehängt. Ab September werden auch Hausfassaden und Balkone mit Girlanden aus Chilischooten geschmückt, was Tausende von Toristen anzieht.
Während der 20 Tage dauernden Lufttrocknung entwickeln die Chilis ihr charakteristisches leicht rauchiges Aroma. Nachdem die Schoten abgehängt und von den Stielen befreit wurden, werden sie im Ofen bei einer Temperatur von 50 Grad weiter durchgetrocknet. Anschließend werden sie vermahlen und abgepackt.
Für die Produktion von 1 Kilogramm Piment d’Espelette werden 8 Kilogramm frische Schoten benötigt.

Das kleine Pferd

Es geht zwar in meinem Blogg um Essen und Trinken, trotzdem möchte ich noch erwähnen, dass das kleine Dorf auch für die Zucht der Pottoks (baskisch für kleines Pferd) bekannt ist. Diese alte und seltene Ponyrasse lebt heute noch als Wildpferd in den westlichen Pyrenäen und hat eine Stockhöhe von 115 bis 147 Zentimeter. Eine Messe für dieses kleine Pferd gibt es jedes Jahr im Januar.

Dieser Beitrag gehört zur Serie Warenkunde & Kochkunde – Das Küchenlexikon
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