Irmin Burdekat ist Mitgründer der Celona Gastro GmbH, die 2000 ihr erstes Restaurant in Hannover eröffnete und inzwischen über 30 Standorte in Deutschland und eine Filiale in den Niederlanden verfüg. Er berichtet in seinem Buch, »Tisch 17 is’n Arsch! Geständnisse eines Gastwirts«, auf sehr amüsante Art von seinem Werdegang.
Bildquelle Wikipedia: Cafe & Bar Celona in Essen
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Schon früh war für ihn klar: „Ich möchte Gäste haben und damit Geld verdienen.“
Wenn Gäste im Haus waren, war die Stimmung besser, er konnte sich eine Kleinigkeit verdienen, wenn er für den Onkel Zigaretten holte, und die störenden Regeln des Alltags, wie zum Beispiel die Schlafenszeit, waren ausgesetzt.
Mit 15 arbeitet er in den Ferien als Hotelpage, und gleich nach dem Abitur beginnt er in einem Hotel auf Norderney Vollzeit zu arbeiten. Nach kurzen Zwischenstationen absolviert er eine Lehre als Hotelkaufmann und macht hier alle Stationen von Rezeption über Küche und Buchhaltung bis zur Direktionsassistenz durch. Nach der Tätigkeit in einem Kongreßhotel in Erlangen erhält er das Angebot, auf Norderney ein neues Hotel mit Restaurant zu konzipieren, das er dann gemeinsam mit seiner Frau eine Zeitlang führt.
Danach folgen Episoden als Geschäftsführer einer Autobahnraststätte, eines Nürnberger Selbstbedienungs-Restaurants in Bahnhofsnähe und eines Friseursalons, weiters bei „Weinkrüger“ und in Joe’s Bierhaus, einem Lokal mit Live-Musik in Berlin.
1989 eröffnet er gemeinsam mit zwei Freunden die Kneipe Alex, die sehr erfolgreich läuft und innerhalb weniger Jahre über 20 Filialen verfügt. Trotz oder wegen des Erfolgs sind die Freunde zerstritten und letztlich verkauft er die Firma. Er ist 48, hat genug Geld, müsste nicht arbeiten gehen, es fällt ihm aber daheim die Decke auf den Kopf.
Mit einem Freund konzipiert er ein neues Lokal, das bis heute erfolgreiche Cafe & Bar Celona. Das Zielpublikum ist älter als bei Alex, er ist ja auch selbst älter geworden. Leute zwischen 35 und 50 mögen mehr Licht, mehr Platz, leisere Musik und legen Wert auf Qualität beim Essen und Trinken.
Das Buch endet mit einem Jahr Auszeit, die er sich nimmt, um es mit seiner Familie in Kanada zu verbringen, wo er – zunächst unerkannt – als einfacher Kellner arbeitet.
Das Buch ist mit vielen Anekdoten gespickt und sehr witzig geschrieben. Burdekat sprüht vor Begeisterung für die Gastronomie.
Ein Beispiel für seine Ideen, entnommen der Webseite Cafe & Bar Celona:
Wir zeigen die WM 2018 – alle Spiele, alle Tore. Und wie immer gilt: Bei jedem Sieg der deutschen Elf gibt’s 11 Minuten Freibier.
Oder ein weiteres Beispiel (Text aus Wikipedia)
Zur Kommunikationsförderung und Klärung der Frage, ob Gäste gesiezt oder geduzt werden möchten, legte Cafe & Bar Celona bundesweit ab Januar 2015 für drei Monate den „Du-Sie-Würfel“ auf den Tisch. Mit diesem Würfel konnte der Gast anzeigen, ob er vom Personal gesiezt oder geduzt werden möchte.
Tisch 17 is’n Arsch! Geständnisse eines Gastwirts
von Irmin Burdekat
tpk-Verlag,2014 (Das Buch ist auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich, vom Autor selbst gelesen, Spieldauer ca. 9,5 Stunden)
Homepage zum Buch
Cafe & Bar Celona
Hörprobe bei Audible